Anreise über Bangkok nach Cairns

 

In Frankfurt vergessen wir bei der Gepäckkontrolle unserTablet bzw Laptop aus dem Handgepäck in die dafür vorgesehene Schale zu legen. Das Sicherheitspersonal ist genervt. Sie kennen keine Gnade. Der Mann am Röntgengerät will den gesamten Inhalt der Rucksäcke sehen. Er fordert uns auf, Gegenstände, die normalerweise nicht kontrolliert werden, auszupacken. Das fängt ja gut an.

Als wir komplett durchgecheckt sind, darf alles wieder rein ins Handgepäck. Wir eilen zum Abflugsgate. Mein Rucksack fühlt sich wunderbar leicht an. Fehlt was? Mich trifft fast der Schlag. Vor lauter Aufregung habe ich meinen Computer bei der Security vergessen wieder einzupacken. Friedrich ist außer sich. Zum Glück liegt das gute Stück noch unangetastet in der Wanne. Abgekämpft, aber erleichtert, steigen wir wenig später in das Flugzeug.

Der Flieger landet frühmorgens pünktlich in Bangkok. Nachdem wir Geld gewechselt haben, nehmen wir den Airport Link Train in die Innenstadt. Auf dem Weg ins Zentrum hält dieser Zug mehrmals. Nicht nur Reisende, auch Pendler nutzen die Möglichkeit ohne Stau in die City zu gelangen. Die Bahn füllt sich. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sitzen ganz hinten und haben keine Ahnung, wie wir es schaffen sollen mit unseren 6 Gepäckstücken rechtzeitig zum Ausgang zu gelangen. Mir steht der Schweiß auf der Stirn, obwohl die Klimaanlage für sibirische Kälte sorgt. Gerade rechtzeitig bringen wir es fertig, uns und unsere Siebensachen an den stehenden, keinen Zentimeter zur Seite rückenden Fahrgästen durch zu kämpfen. Draußen schlägt die Hitze zu. Mit dem sperrigen Gepäck schaffen wir es nicht einmal bis zum Ausgang des Bahnhofs. Das Hotel soll nur 200 Meter entfernt sein. Friedrich ist schon jetzt klatschnass geschwitzt.  Ich begebe mich ohne meinen Mann auf die Suche nach der gebuchten Unterkunft. Dort  deponiere ich zwei der 6 Gepäckstücke. Friedrich wartet umgeben von Koffern und Taschen an der S-Bahn Station. Gemeinsam schleppen wir den Rest zum Hotel. Bereits um 8 Uhr morgens dürfen wir einchecken.

Der große Koffer soll in Bangkok bleiben. Für die Reise im Wohnmobil brauchen wir nur die kleineren Rucksäcke, die Reisetasche und den schmalen Koffer. Es gibt in Bangkok ein Depot, in dem man Sachen zur Aufbewahrung einlagern kann. Dank Bus, der vor der Haustür hält, gelingt es uns am nächsten Tag ohne viel Schlepperei den mächtigen Reisekoffer loszuwerden. Die Thailand-Klamotten, Handtücher, Bettwäsche müssen nun drei Monate auf unsere Rückkehr warten.

Vor dem Flug über Sydney nach Cairns müssen die verbliebenen Habseligkeiten so vorbereitet werden, dass wir bei der Einreise keine Probleme mit dem Zoll bekommen. Was darf ins Handgepäck, welche Utensilien müssen zwingend in den Frachtraum. Mit der Einwanderungsbehörde in Australien ist nicht zu spaßen. Das Land ist frei von einigen Schädlingen und Krankheiten, die es woanders auf der Welt gibt. Deswegen versucht man zu verhindern, dass unbekannte Bakterein zum Beispiel durch schmutzige Wanderschuhe, Naturprodukte oder Lebensmittel  eingeschleppt werden. Suchtmittel, Antibiotika, bestimmte Nahrungsmittel, Pflanzen, viele Produkte aus tierischen Materialien einzuführen, ist verboten. Die Strafen sind drastisch. Friedrich muss seine zahlreichen Medikamente deklarieren. Wir haben nur drei Stunden Zeit zum Umsteigen. Da wir den Terminal wechseln müssen, kann es eng werden.

Frühmorgens in Sydney spucken Tag für Tag etliche Airbus 380 und Jumbo Jets ihre 500 bis 700 Passagiere aus. Wir sind nervös. Kaum haben wir den Flieger verlassen, nehmen wir die Beine in die Hand und passieren zunächst die Passkontrolle. Die Männer vom Zoll mit Spürhunden lassen uns unbehelligt den Airport verlassen. Raus aus der Ankunftshalle, hinunter zur Bahn, die uns in den Domestic-Bereich bringt. Tickets für den Zug gekauft, Gepäck verstaut, in die Abflugshalle gejagt, eingecheckt. Erst im Sicherheitsbereich werden wir ausgebremst. Ich muss schon wieder meinen gesamten Rucksack ausleeren. Friedrich schaut mich vielsagend an. Bloß nichts vergessen! Als wir am Gate ankommen, haben wir noch eine Stunde Zeit bis das Boarding beginnt.  Das erste Frühstück in Australien kann stattfinden.

Cairns, 13:55 Ortszeit, wolkenloser, stahlblauer Himmel, 31 Grad Celsius. Müde, aber überglücklich setzt uns ein freundlicher Taxifahrer vor dem Hotel ab. Hello down under, wir sind angekommen.