2. Kamilari

Wir überqueren die Asterousia Berge, um an den einsamen Strandort Kali Limenes zu kommen. Die Straße ist zwar asphaltiert, dennoch ist die Strecke anspruchsvoll. Über viele Kurven schlängelt sich die Straße durch die Bergkette. Wir durchqueren ein Dorf, dessen Gassen enger kaum sein könnten. Als  das blau schimmernde Meer zu sehen ist, verdirbt der Ausblick auf drei riesige Öltanks die Idylle.

 

Der Ort wirkt verwaist. Ein paar Wildcamper mit Wohnmobil, Wohnwagen und Zelt haben sich häuslich eingerichtet. 2 ältere Leute sitzen am Strand.

 

Kali Limenes bedeutet guter Hafen. Die See ist hier außergewöhnlich ruhig. Deswegen hat man die Treibstofftanks in diesen natürlichen Hafen gebaut. Schiffe, die das Mittelmeer oder sogar durch den Suezkanal fahren können sich hier mit Treibstoff versorgen. Die Tanks gehören zum Firmenimperium des kretischen Oligarchen Vardinogiannis, dessen Vermögen auf 1,9 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Wir machen uns ohne einzukehren wieder auf den Rückweg. Ein fantastischer Blick auf die fruchtbare Messara Ebene bietet sich uns. Wir halten in Sivas, einem Nachbarort von Kamilari. Hier führt Kostas ein ganz besonderes Kafenion. Schon vor ein paar Tagen wollten wir es besuchen, landeten aber nebenan im Café Europa bei Jorgos und Anna.

 

Heute statten wir Kostas einen Besuch ab. Sein Vater sammelte Ikonen. Die Wände sind über und über mit den religiösen Holztafeln bedeckt. Das Kafenion wirkt wie ein Museum. Eine Wand ist Fotos, die  Zusammenkünfte von Touristen und Einheimischen aus den 60ger und 70ger Jahren zeigen, gewidmet.

 

 

 

Wir bestellen griechischen Kaffee. Kostas hat in Rom studiert und spricht fließend italienisch. So können wir seit langer Zeit unsere Italienischkenntnisse auffrischen. Der nette Mann bringt uns einen Stoß deutscher Bücher über Kreta, Wildblumen-und Kräuter, Bildbände und ein "Kretische Einsichten" eines deutschen Auswanderers, der hier hängengeblieben ist. Friedrich kann das Buch kaum aus der Hand legen. Es ist wunderbar ironisch und wirklichkeitsnah geschrieben. So lässt es sich herrlich entspannen unter dem Pfefferbaum. Hier waren wir nicht das letzte Mal.

 

Abends speisen wir in der Taverne Loggia. Zicklein in Rotweinsauce und herrlich zitronig schmeckender Weißwein. Ein Absacker bei Marko macht den Abend perfekt. Hier lernt insbesonder Friedrich den Hund Snoopy kennen, der sich mit wachsender Begeisterung von ihm kraulen lässt. Die Dame, zu der Snoopy gehört, hatte ihn einst hier auf Kreta fast verhungert gefunden und mit nach Haus genommen. Jetzt ist sie zusammen mit Snoopy in seine Heimat ausgewandert.

Matala schreckt uns ab. Wir schaffen es nur bis zum riesigen Parkplatz vor dem Städtchen. Der Ort quillt über. Tagestouristen auf der Suche nach dem vergangenen Hippie-Flair. Ursprünglich hatten sich amerikanische Kriegsdienstverweigerer in der Zeit des Vietnamkrieges hier niedergelassen. Hippies, die es sich in den natürlichen Höhlen, die einst als Grabstätten der Römer dienten, gemütlich machten zogen nach.  Ein paar Gestrige gibt es noch. Sie bieten wie früher ihren selbst hergestellten Schmuck an und scheinen immun gegen den Touristenrummel.

 

Wir machen uns wieder auf in die Asterousia Berge. Heute ist Lentas unser Ziel. Noch spektakulärer als gestern gestaltet sich die Anfahrt. In dutzenden Haarnadelkurven schleichen wir uns die Berge hinunter. Zum Glück ist nicht viel los, es gibt kaum Gegenverkehr. So hält sich der Adrenalinspiegel in Grenzen.

 

Die vorgelagerte Landzunge erinnert an einen Löwen. daher leitet sich der Name Lentas, auch Lendas geschrieben ab. In den 80ger Jahren wichen Rucksackreisende hierher aus, wenn es in Matala zu voll wurde. Westlich des Ortes am Dytiko Strand waren Wildcamper geduldet. Hier geht man nackt baden.

 

Lentas begeistert uns sofort. Die Lage des vom Massentourismus unberührte Fleckchen Erde ist atemberaubend. Hier könnte man es durchaus ein paar Tage aushalten. Nette Tavernen schmücken die Platia. Wir klettern hinab in die Tiger Lily Bar, um ein zweites Frühstück einzunehmen. Die Seelen der Gäste baumeln entspannt vor sich hin. Entschleunigung ist angesagt.

 

Wenn wir nicht beide fußkrank wären, könnten wir die Trafoulas Schlucht entdecken, unberührte Strände erkunden oder die vielen archäologischen Stätten anschauen. Ganz in der Nähe befindet sich Gortyna oder Gortys eine römische Stadt, in der 30000 Menschen gelebt haben sollen. Doch bereits zur Zeit der Minoer 6000v.Chr. gab es eine Besiedlung.

 

Die Rechte der Stadtbewohner wurden in die Nordwand des Odeons auf Tafeln in griechischer Sprache gemeißelt. Sie bildeten vor 2500 Jahren das Erb-und Scheidungs-sowie das Strafrecht. Der älteste Gesetzescodex Europas. Leider ist die Ausgrabungsstätte zu uneben für Krückengeher.

 

Abends spazieren wir wieder in das Loggia Restaurant. Friedrich möchte unbedingt Kaninchen in Senfsauce essen. Schmeckt fantastisch. Auch der scharfe Frischkäse mit pfeffrigem wilden Oregano ist ein Genuss. Heute abend lassen wir keine Kneipe aus und landen zur späten Stunde zuhause. Morgen legen wir einen Ruhetag ein, geniessen die Terrasse und erledigen kleine Hausarbeiten.

Die vorgelagerte Landzunge erinnert an einen Löwen. daher leitet sich der Name Lentas, auch Lendas geschrieben ab. In den 80ger Jahren wichen Rucksackreisende hierher aus, wenn es in Matala zu voll wurde. Westlich des Ortes am Dytiko Strand waren Wildcamper geduldet. Hier geht man nackt baden.

 

Lentas begeistert uns sofort. Die Lage des vom Massentourismus unberührte Fleckchen Erde ist atemberaubend. Hier könnte man es durchaus ein paar Tage aushalten. Nette Tavernen schmücken die Platia. Wir klettern hinab in die Tiger Lily Bar, um ein zweites Frühstück einzunehmen. Die Seelen der Gäste baumeln entspannt vor sich hin. Entschleunigung ist angesagt.

 

Wenn wir nicht beide fußkrank wären, könnten wir die Trafoulas Schlucht entdecken, unberührte Strände erkunden oder die vielen archäologischen Stätten anschauen. Ganz in der Nähe befindet sich Gortyna oder Gortys eine römische Stadt, in der 30000 Menschen gelebt haben sollen. Doch bereits zur Zeit der Minoer 6000v.Chr. gab es eine Besiedlung.

 

Die Rechte der Stadtbewohner wurden in die Nordwand des Odeons auf Tafeln in griechischer Sprache gemeißelt. Sie bildeten vor 2500 Jahren das Erb-und Scheidungs-sowie das Strafrecht. Der älteste Gesetzescodex Europas. Leider ist die Ausgrabungsstätte zu uneben für Krückengeher.

 

Abends spazieren wir wieder in das Loggia Restaurant. Friedrich möchte unbedingt Kaninchen in Senfsauce essen. Schmeckt fantastisch. Auch der scharfe Frischkäse mit pfeffrigem wilden Oregano ist ein Genuss. Heute abend lassen wir keine Kneipe aus und landen zur späten Stunde zuhause. Morgen legen wir einen Ruhetag ein, geniessen die Terrasse und erledigen kleine Hausarbeiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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