Anreise Teil 1
Obwohl es von allen Airlines auf allen großen Flughäfen spezielle Betreuung für Gehbehinderte gibt, die sich im Rollstuhl oder auf Wägelchen transportieren lassen können, überrede ich Friedrich auf diesen Service zu verzichten. Er soll ja laufen, sich bewegen und die Krücken müssen sowieso mit.
Ein Taxi bringt uns von Ludwigshafen zum Terminal 2 in Frankfurt. Alles klappt wie am Schnürchen. Wir verbringen 2 Stunden in der Lounge und machen es uns dann auf den komfortablen, zum Bett ausklappbaren Sitzen von Qatar Airways bequem. Ein Gläschen Champagner vor dem Start lässt die Mühen, Ruhelosigkeit und Besorgnis der letzten Wochen in sich zusammenfallen.
Nach 6 Stunden Flugzeit, leckeren arabischen Köstlichkeiten, 2 Videofilmen heißt man uns in Doha willkommen. Der pünktlichen Landung um 11 Uhr abends folgt eine halbstündige Tour mit dem Bus über den hell erleuchteten, riesigen Flughafen, der so groß wie eine Stadt anmutet. Wir fahren an unzähligen Gebäuden vorbei, bis die Transitpassagiere, die die Mehrzahl der Leute im Bus ausmacht, rausgelassen werden. Die verbleibende kleine Truppe, zu der wir gehören, wird weiter befördert, bis wir endlich auch aussteigen dürfen.
Die Einreise, vor der wir einigen Respekt hatten, aufgrund unserer mitgeführten Medikamente, die in Qatar eines Attestes bedürfen, ging problemlos von statten. Unsere Koffer drehten schon die xte Runde auf dem Gepäckband. Von überaus freundlichen Qatari, die am Ausgang warteten, wurden wir zum Shuttlebus-Manager unseres Hotels geleitet. War in Frankfurt das Sicherheitspersonal noch unfreundlich und mürrisch, hatten wir während des gesamten Aufenthaltes in Qatar nur mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen zu tun, auch mir als Frau gegenüber.
Man nahm uns die Koffer ab, kümmerte sich hilfsbereit um Friedrich, der auch so gut zurecht kam und schwupp ging es im Reisebus durch das nächtliche Doha bis zu unserem Hotel. Um das Gepäck, Friedrichs große Sorge, wie ich damit allein klarkommen würde, mussten wir uns nicht mehr kümmern. Um halb ein Uhr nachts fielen wir müde ins Bett, nicht ohne vorher die Klimaanlage auszustellen, die unser großzügiges Zimmer mit hoher Decke in eine Eiskammer verwandelte. Bei diesen kalten Temperaturen hustete sich Friedrich fast die ganze Nacht die Lunge aus dem Hals.
Am nächsten Morgen schleppten wir uns gerädert zum Frühstücksrestaurant. Hier erwartete uns
Hölle, Hölle, Hölle.
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